Tanz als Therapie

Tanzen wirkt auf alle Bereiche unseres Erlebens. Es verändert unsere Wachheit, Aufmerksamkeit und unsere Stimmung. So kann Tanz grundlegend zur Emotionsregulation genutzt werden.

Im Zusammentanzen mit anderen spielen wir mit Dynamiken der Beziehung zu einem/r anderen oder innerhalb einer Gruppe. Die im Tanz entstehenden körperlichen, räumlichen und zeitlichen Strukturen und Muster finden bei den meisten Menschen spontan und unwillkürliche assoziative Zusammenhänge in Symbolisierungen oder abstrakten Beziehungen.

All dies nutzt die Tanztherapie in vielfältigen Spielen und Aufgaben für "Körper, Geist und Seele". Hierbei sind offenere Formate wie in Improvisationsaufgaben ebenso wie klare Aufforderungen zur Ausführung von Bewegungsfolgen oder choreographierten Tänzen Bestandteil der tanztherapeutischen Praxis.

Ziel ist es nie, eine vorgegebene Norm zu erfüllen, sondern in einem eher experimentellen Vorgehen, jedem einzelnen Teilnehmer bei neuem und wiederentdecktem Erleben seiner/ihrer selbst in Bewegung zu unterstützen.

In einer Gruppe beginnt man hier meist eher mit dem Körper und der Bewegung und kommt von dort zu Themen und Inhalten der Teilnehmer, während in der Einzeltherapie oft bestimmte Themen den Ausgangspunkt einer Therapiestunde bilden. In jedem Fall wird in der Tanztherapie auch gesprochen, nicht immer getanzt.

Dennoch ist auch die Arbeit mit Musik und Tönen (durch Stimme, Körper-Percussion) sehr wirksam bei der Arbeit mit dem Körper in Bewegung. Und Worte und Sprache finden innerhalb der Vor- und Nachbesprechungen der einzelnen Elemente einer Stunde ebenso ihren Platz wie als wichtige Symbolisierungsmittel im tiefenpsychologischen Sinne.

Die im Tanz sich entwickelnde Kreativität ist gerade in einer sich ständig verändernden Welt, die hohe Flexibilität und Anpassungsleistungen, aber gleichzeitig auch eine klare innere Struktur erfordert, von großer Bedeutung auch für die eigene Lebensgestaltung.

 

Literatur:

Weber, Anja: Tanz als Therapie und Therapie für Tänzer: Impulse aus Neurowissenschaft und Psychotherapieforschung. In: Fenger, Josephine, Birringer, Johannes: Tanz & Wahnsinn – dance & choreomania. (= Jahrbuch der Gesellschaft für Tanzforschung GTF). Henschel-Verlag, Leipzig 2011. S. 131-150.

Einzeltherapie und Therapiegruppen nach Anfrage mail@aartsanjaweber.de